Ich wurde von der Autorin Dee van Lux für die *Seedsentencestory Challenge* (vom Nachtschatttenzirkel) nominiert. Danke! Gerne mache ich mit!  Der erste Satz ist vorgegeben:

Ein düsterer Himmel erhob sich hinter dem Haus, auf dessen Dach zwei Krähen verharrten.

Ich atmete, lebte, auch wenn mein Weg von ihren dunklen Schwingen gezeichnet stets in die alles verschlingenden Schatten des nächst aufklaffenden Abgrunds führte, wo nichts außer das gelegentliche Aufblitzen von kaltem Stahl meine ermatteten Augen aufflammen, selbst erwärmen ließ, und niemand auf mich wartete, allein die kalte Umarmung meines abtrünnigen Selbsts spürend, damit verbunden der eiserne Kuss meines mir lieb gewordenen Feindes, diesem Er, der mich nun mehr als einmal gezwungen hatte, diesen einen Pfad in die verwinkelte und verschachtelte Leere meines eigenen Geistes einzuschlagen.

Sich fast lautlos von den brüchigen Schindeln des alterhabenen Daches, das nunmehr einer Ruine glich als an ein Zuhause, erhebend, flogen diese zwei wissenden Krähen zu mir nieder, neugierig wie auch gewillt, herauszufinden, ob ich denn schon essbar war, doch erkannten sie schnell, dieses eine Wesen war kein gewöhnlicher Kadaver, noch war diese Leiche vollends tot.

Ihre schwarzen Augen sahen auf, widerspiegelten einen von Wolkenschwaden umhüllten Sichelmond, der um mich trauerte, um seine gefallene Tochter; daneben leuchteten einzelne Sterne in hoffnungsvoller Weise ihrer Schwester entgegen, glitzerten, sagten dabei leise, was ich alles noch zu tun hatte, bevor ich verblassen konnte. Nicht sterben sollte ich, doch existieren genau so wenig. Ich verstand kaum etwas, vegetierte dahin, verharrte in einem Dasein an der Schwelle von Mutlosigkeit und Dunkelheit.

Ich schloss die Augen, vergaß vollends, was ich wollte oder was ich war und wohin mein Weg mich führen sollte. Mit dieser Schöpfung, die ich einst aus meinem Innern heraus erschaffen hatte, war ich zum Narren geworden, der sich sein eigenes, berauschendes Grab geschaufelt hatte.

Protagonistin ist wohl die Heldin (namens Aëlle) meines nächsten Buches (on the making). Bilder: Mein Tattoomotiv und eines meiner Fotos (Norwegen), overlay.

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